Der Comer See, auch Lario genannt (zur Römerzeit: Lacus Larius), gehört zu den am schönsten gelegenen Seen Europas. Vor allem die Symbiose aus fast hochalpiner Landschaft, mediterraner Pflanzenwelt und den sich hoch die Berge hinaufziehenden Siedlungen ist es, die den Lago di Como so unverwechselbar macht. Im Frühling gibt er sich kontrastreich: Während auf den Bergen Schneefelder schimmern, entzündet sich unten an den sonnenverwöhnten Ufern ein Feuerwerk aus Farben. Kamelien und Azaleen blühen in den Vorgärten der alten Villen um die Wette. Ausstellungen zu Ehren dieser farbenfrohen Pflanzen locken übrigens schon im Februar die ersten Besucher an den See. Gerade diese herrschaftlichen Villen üben auf viele die größte Anziehungskraft rings um den Lago di Como aus. Von klein und verwunschen bis elegant und bombastisch präsentieren sie sich als bauliche Augenweide. Viele brillieren dazu mit opulenten Parkanlagen voller Pflanzen aus aller Herren Länder. Die Bergwelt hingegen verbirgt eine seltene Flora, die hier heimisch geworden ist und wie die Reisenden das milde Klima des südlichen Voralpenraums schätzt.

Bild zeigt Karte vom Comer See

Zweigeteilt zeigt sich das Landschaftsbild: Im Süden reichen die Berge bis ans Ufer, was der Bebauung natürliche Grenzen setzt. Schon allein die Uferstraße in den Fels zu schlagen, hat den Einheimischen hier im letzten Jahrhundert größte Anstrengungen abverlangt. Der Norden hingegen bietet durch seine weitläufigen Flächen mehr Entfaltungsmöglichkeiten; Landwirtschaft und Fischerei dominierten hier lange das Bild, bevor der Tourismus einzog.

Ganz im Süden des Comer Sees, an seinen „Füßen“, locken die Städte Como und Lecco: Shoppingtouren, Kulturevents und Sehenswürdigkeiten wie der Dom in Como führen die Beliebtheitsskala an. Wer sich für Kultur und Traditionen der alten Seidenstädte interessiert, findet hier auch ein großzügiges Museumsangebot. Weiter nördlich liegen an der Ostseite Mandello del Lario, die Geburtsstadt der berühmten Motorradmarke Moto Guzzi, an der Westseite der Kulturort Cernobbio und direkt daneben Laglio, die Wahlheimat des Hollywoodstars George Clooney. Das mondäne Zentrum bilden in mittlerer Höhe des Sees die Orte Bellagio, Tremezzo und Cadenabbia, wo Konrad Adenauer regelmäßig Urlaub machte. Varenna am gegenüberliegenden Ufer gilt allgemein als der romantischste Ort der Gegend und damit als Lieblingsziel Verliebter und Heiratswilliger. Viele Anbieter haben sich dieses Image zu Nutze gemacht und haben durchorganisierte Trauungen und Hochzeitsfeiern im Programm. Sehenswert in Varenna ist die Burg Vezio oberhalb des Ortes.

Je weiter Sie in Richtung Norden vorstoßen, umso weitläufiger gibt sich die Landschaft. Campingplätze finden hier den nötigen Raum, ebenso Anlagen für Wasser- und Reitsport. Großzügige Liegewiesen, Schwimm- und Badestellen bieten ideale Bedingungen für den Familienurlaub. Obgleich der See heute für den Autoverkehr ausreichend erschlossen ist, überrascht manch alter Ortskern noch mit engen, teilweise einspurigen Straßen. Zunehmend entstehen aber Umgehungsstraßen zur Entlastung der Anwohner und Urlauber, was die Fahrt von Norden nach Süden spürbar erleichtert. An der Ostseite des Comer Sees führt zudem eine vierspurig ausgebaute Verbindungsstraße von Colico nach Lecco – die einfache Fahrt ist damit in nur 20 bis 25 Minuten zu schaffen. Nachteil: Die Strecke führt fast vollständig durch Tunnel, die Umgebung entzieht sich dem Blick. Zögern Sie deshalb nicht, auf die Schnellstraße auch einmal zu verzichten – so können Sie die Vielzahl romantisch gelegener Ortschaften an den Ufern genießen. Eine Eisenbahn, die sich von Lecco bis Colico schlängelt, erschließt zusätzlich Süden und Norden. Günstige Preise und meist verlässliche Fahrzeiten ermöglichen so auch unmotorisierten Besuchern die Erkundung des Sees, nicht zuletzt, weil auch das öffentliche Busnetz gut und verlässlich ist.

Sehr gut ausgebaut ist das Schifffahrtsnetz, vor allem in der warmen Jahreszeit, wenn neben dem täglich und absolut pünktlich verkehrenden Tragflächenboot auch zahlreiche andere Schiffe die Orte am See verbinden. Die Anlegestellen sind durch einheitliche Gestaltung überall sofort zu erkennen. In Como befindet sich zudem ein Flugplatz für Wasserflugzeuge, die Passagiere zu jeder gewünschten Stelle des Lario bringen. In sportlicher Hinsicht bleiben am Comer See kaum Wünsche offen, vor allem im Wassersport: Segeln, Windsurfen, Kitesurfen, Tauchen, Wasserski und Motorboot fahren sind beliebte Freizeitbeschäftigungen. Die erforderliche Infrastruktur bieten hierfür vor allem die Orte Domaso, Gera Lario, Sorico und Colico. Doch auch Golfer kommen auf gut gepflegten Neun- und 18-Loch-Golfplätzen auf ihre Kosten. Weiterhin gibt es wunderbare Gelegenheiten zum Angeln, Bergwandern und auch zum Paragliding.